Schon bald weihten wir die Kinder in unsere Pläne ein. Alle waren hellauf begeistert und ersehnten den Start der Reise noch lieber heute als morgen. Elf Monate Reisevorbereitung könnten also noch ganz schön lang werden!

Das Wann und Wie war bereits beschlossene Sache, die Rahmenbedingungen soweit geklärt. Stellte sich nun also die spannendste aller Fragen: WOHIN?

 

Bei dieser Frage sollten nach unserer Auffassung alle Familienmitglieder ein Mitspracherecht erhalten – insofern sie denn schon sprechen konnten. Europakarten wurden studiert, Länderinformationen eingeholt, Klimatabellen interpretiert (hier erwies sich zu Beginn die große Fehlerquelle) und Kilometerabstände überschlagen. Vor allem unsere beiden ältesten Söhne fanden schnell großes Interesse an sämtlichen europäischen Ländern, sodass sich bereits an dieser Stelle zum allerersten Mal erahnen ließ, dass sieben Monate wohl einfach nicht lange genug sein würden.

 

Eine erste angedachte Reiseroute sollte uns über Österreich, Slowenien an der Adria entlang durch Kroatien führen. Von dort wollten wir mit der Fähre nach Italien übersetzen, bis nach Sizilien reisen und weiter nach Sardinien fahren. Von Sardinien aus sollte uns die Fähre nach Südspanien bringen, von dort wollten wir nach Portugal und dann an der kompletten Atlantikküste über Nordspanien und Westfrankreich irgendwann Richtung Deutschland zurück.

Soweit so gut!

 

Ein spontaner Osterurlaub im April 2017 hat uns jedoch deutlich vor Augen geführt, wie kalt die Nächte am ansonsten durchaus sonnigen Gardasee werden können und da unser Wohnwagen nicht mit einer Standheizung ausgestattet ist, stand schnell der Entschluss fest, dass wir bei Reisebeginn im März 2018 viel schneller viel südlicher beginnen würden.

Das zweite Fazit aus dem oben erwähnten Osterurlaub bezog sich auf die Aufteilung der Schlafplätze: Mattis bestand nach wie vor auf seinen Exklusivplatz in seiner Kiste – eine angedachte Probenacht vor Beginn der Reise würde ihn hoffentlich davon abbringen, denn dann wäre dies der ideale Babyschlafplatz für unser jüngstes Familienmitglied, von dem zum damaligen Planungszeitpunkt nicht einmal das Geschlecht bekannt war. Er selbst, so der Plan, sollte sich mit seiner kleinen Schwester den vorderen Schlafbereich des Wohnwagens teilen, der bei bisherigen Reisen von den großen Brüdern in Anspruch genommen wurde.

Im hinteren Wohnwagenbereich (die Ausmaße müssen an dieser Stelle riesig wirken – sind sie aber nicht) gibt es eine Schlaffläche für Eltern (und Besucher (!) Kinder).

Und Linus und Janne? Ja, die beiden Großen sollten und wollten eigentlich unseren neu erworbenen VW-Bus als Schlafdomizil beziehen, was uns zunächst als ideale Lösung erschien.

 

Der Urlaub am Gardasee sollte diese Pläne durchkreuzen: ein Einbruch im Auto (geklaut wurde nichts, nur unser aller Sicherheitsgefühl kam abhanden) bremste die Euphorie für den Abenteuerschlafplatz im Bus und auch ich war froh, dass allen sofort klar war, dass dieser als Schlafgelegenheit fortan nicht mehr zur Verfügung stand.

Jetzt brauchte es als einen Plan B. Ein Vorzelt mit Schlafkabine schien uns eine geeignete Alternative zu sein – wer letztendlich wo schlafen würde, konnte zur Not immer noch vor Ort festgelegt werden.

Und wieder einmal mit viel Glück verbunden, fanden wir zufällig ein von einem Schreiner maßangefertigtes Stockbett für unser Wohnwagenmodell, das zufällig in der Nähe zum Verkauf stand, sodass unser Wohnwagenraumwunder nun tatsächlich über fünf reguläre Schlafplätze verfügt.

 

Die Reiseroute wurde außerdem den klimatischen Verhältnissen angepasst und somit schienen auch diese entscheidenden Fragen geklärt.