Und... wie war es so???

Wenn im Fernsehen schon im November Jahresrückblicke laufen, dürfen auch wir im September schon eine erste Rückschau unserer Reise halten.

Und somit vielleicht schon vorab die FAQs nach unserer Rückkehr klären.


Welche Sätze habt ihr in den letzen sieben Monaten am häufigsten gehört?


„Sind das alles eure?“

„Sind das Zwillinge?“

„Cinque! COM-PLI-MEN-TI!!!“ 

„Schlaft ihr alle in dem Wohnwagen?“

„Müssen die Großen nicht in die Schule?“

„Bellissima“

„What‘s ze name from baby?“


Natürlich kann es auf alle folgenden Fragen keine einheitliche Antwort geben, wir wollen dennoch versuchen, einen Familienkonsens zu schaffen und Ergebnisse zusammenfassen. 


Wo hat es euch während eurer Reise am besten gefallen?


Vermutlich ein bisschen getragen von der Anfangseuphorie unserer Reise, bildet Griechenland sicherlich einen ersten Höhepunkt unseres Abenteuers. Versunken in der Welt der Mythologie wurden unsere Erlebnisse sagenhaft und unvergleichbar. Ideale klimatische Verhältnisse bildeten gute Rahmenbedingungen für einen absoluten Traumstart.


Zeitlicher wie erlebnisorientierter Höhepunkt war außerdem unsere Zeit auf Korsika. Die kleine Insel im Mittelmeer bildete nicht nur geographisch den Mittelpunkt unserer Reise, sondern war auch landschaftlich ein Volltreffer.


Wo gab es das beste Eis?


Die absolut wichtigste Nachwuchsfrage der letzten sieben Monate, die von den Kindern nuancenreich und detalliert abgestuft werden kann: 

Platz acht: Montenegro

Platz sieben: Frankreich

Platz sechs: Griechenland 

Platz fünf: Portugal 

Platz vier: Albanien 

Platz drei: Bella Italia ( haben die es nicht erfunden?)

Platz zwei: Kroatien (trotz Belagerung asiatischer Reisegruppen)

Und der Sieger heißt: SPANIEN!

Dabei handelte es sich hier streng genommen gar nicht um richtiges Eis, sondern um gefrorenen Joghurt mit leckeren Soßen, Streuseln und Früchten. Mmmhhh... so gut!


Wo gab es das beste Essen?


Das beste Essen gab es für uns in Spanien - das könnte allerdings auch an der tollen Monatsaufgabe gelegen haben, die Linus in Spanien erfüllen sollte. Dank dieser haben wir uns quasi durch Spanien geschlemmt, stets ausgesprochen lecker und abwechslungsreich.


Wo gab es den besten Wein/das beste Bier?


Auch beim besten Wein steht Spanien an der Spitze des Rankings. Nicht nur die Qualität und die Preise, auch die Quantität dank Lottas Abstillen fällt hier bei der Bewertung wohl ins Gewicht.


Das beste (und teuerste) Bier gab es laut Michel auf Korsika. Die Bierbraukunst schaut auf Korsika nur auf eine kurze Geschichte zurück, denn die Produktion des ersten korsischen Biers, das leckere Pietra, begann erst im Jahre 1995. Die Besonderheit des Bieres beruht auf dem Zusatz von Maronenmehl vor der Gärung. Maronenbäume sieht man auf Korsika überall, ihr Anbau wird heute sogar staatlich gefördert.


Was war der größte Schreckmoment?


Den größten Schreckmoment erlebten wir ausgerechnet in himmlischer Höhe auf einem der Meteoraklöster in Griechenland, als Michel umknickte und seine Bänder kapitulierten. Größte Angst vorab war ja, dass ausgerechnet dem Fahrer gesundheitlich etwas zustößt, was die Weiterfahrt verhindert. Dass dies einen Tag vor Einreise nach Albanien so sein sollte, war Segen und Fluch gleichermaßen. Natürlich forderten die albanischen Straßenverhältnisse Michels Fahrkünste im Besonderen, auf der anderen Seite waren seine übrigen Sorgen so groß, dass sie eine Banalität wie einen Bänderriss schlichtweg überlagerten.


Einen weiteren Schreckmoment erlebten wir ebenfalls in Griechenland, als die Kinder aufgeregt von der Orangenernte auf einer Zitrusplantage zurückkamen und Janne über starke Schmerzen und eln Summen im Ohr klagte. Mattis‘ Schilderung, im Gehörgang sei ein Ast, konnte selbst nach genauerer Betrachtung nicht bestätigt werden. Da Jannes Klagen jedoch nicht verstummte, zeigte die Durchleuchtung mittels Taschenlampe irgendwann dann doch einen „beweglichen Ast“, der sich immer wieder aus dem Dunkeln der Ohrmuschel bewegte. Nerven behalten! Das dachte ich mir vor allem- was sich auch immer da im Ohr bewegte, es musste wieder raus! Nach einigen Versuchen zappelte dann eine beachtlich große Spinne an der Pinzette, die in Jannes Ohr nun wirklich nichts zu suchen hatte!


Den ärgerlichsten Schreckmoment erlebten wir gar nicht unmittelbar, sondern er betraf unseren Besucher Opa Schorsch, dessen Mietwagen direkt am Strand aufgebrochen wurde und dessen ganzes Hab und Gut der Reise (inklusive Susannes importierter Geburtstagsgeschenke) entwendet wurde. Respekt, dass er sich davon dennoch nicht den Besuch bei uns verderben ließ!


Wo war das Meer am schönsten?


Wunderschön ist das Meer schlichtweg auf Sardinien. Wer kristallklares Wasser, türkisfarbene Buchten, weiße Sandstrände und strahlenden Sonnenschein liebt, der ist auf der italienischen Mittelmeerinsel genau richtig. Hier kann man vor allem einen traumhaften Badeurlaub genießen und italienische Lebenslust verspüren.


Beeindruckend waren außerdem die steilen Klippen an der Felsalgarve in Portugal. Die kleinen Buchten am Atlantik mit ihren goldgelben Sandstränden bilden einen faszinierenden Kontrast zu Sardiniens kilometerlangen Sandstränden.


Welches war der schönste Campingplatz? 


Von insgesamt über 70 Campingplätzen, die wir in den letzen sieben Monaten angefahren haben, ist es wirklich schwierig „den schönsten“ zu benennen.

Umso erstaunlicher war die einhellige Antwort der Kinder, die Farm in Albanien sei mitunter am schönsten gewesen (Michel und ich haben hier kein Auge zugemacht, Mattis wurde von einer Gruppe wilder Jugendlicher gepackt, das einheimische Frühstück haben alle lediglich brav aufgegessen, weil wir zuvor im Reiseführer gelesen hatten, wie unfreundlich es wirkt, Essenseinladungen auszuschlagen).

Ausgesprochen gut hat es allen außerdem auf den griechischen Campingplätzen gefallen: freundliche Familien“unternehmen“, außerordentlich entspannte Mitreisende / Nachbarn und einfach traumhafte Umgebung.


Was war euer größtes Abenteuer?


Das größte Abenteuer war für die Jungs das Herunterrutschen der Wasserfälle auf Korsika. Dazu gehört tatsächlich eine Menge Mut, umso schöner ist die Abkühlung in den erfrischenden Gumpen.


Besonders aufregend fanden sie es außerdem in der Tropfsteinhöhle, die wir in einem Boot durchgondelten: ständig musste man sich ducken und wusste nicht, was sich hinter der nächsten Biegung verbarg.


Michels größtes Abenteuer war die Anfahrt zu einer Farm in Montenegro. Die einspurige Straße ohne Wendemöglichkeit wurde plötzlich sooo steil, dass sich sämtliche Mitfahrer einfach die Augen zuhielten und ein Stoßgebet gen Himmel schickten. Die Auffahrt zurück erledigten wir vorsorglich tatsächlich ohne Kinder, die wir gut behütet bei einem sehr netten niederländischen Pärchen ließen und alleine dafür sorgten, dass Auto und Wohnwagen wieder wohlbehalten im Dorf ankommen. Auf die Frage an den Farmbesitzer, wie wir von seinem schönen Fleckchen Erde nur jemals wieder wegkommen sollten, fragte er uns lediglich süffisant, ob wir denn mit einem Wintereinbruch oder Blitzeis im Sommer rechnen würden.


Wo in Europa ist es denn jetzt eigentlich am schönsten?


Am allerschönsten ist Europa für uns auf ... KORSIKA! Die französische Mittelmeerinsel ist das abwechslungsreichste, facettenreichste und vielfältigste Fleckchen Europas, das wir kennen lernen durften. Einziger Wermutstropfen, den die Insel mit sich bringt: Korsika war auch mit Abstand das teuerste Ziel unserer Reise. 


Wo habt ihr die größte Gastfreundschaft genossen? 


Franzosen sind eher reserviert, Korsen im Besonderen, Italiener total vernarrt in Kinder und Spanier offen und lebenslustig- all das wusste man irgendwie schon zuvor. Aber die Gastfreundschaft der Albaner übertraf an nahezu jedem Ort unsere Vorstellungskraft. So freundlich, so herzlich, so liebevoll und offen sind wir in keinem anderen Land in Empfang genommen worden. Hier wurden wir eingeladen, zum Essen, in die heimischen Stuben, an den Familientisch und in die Schule. Wir waren „zu Gast“ und man war stolz, uns ein bisschen Albanien zu zeigen. 

Das Armenhaus Europas hat uns so reich beschenkt, dass wir nur jedem ans Herz legen können, dieses Land zu bereisen, seine Ursprünglichkeit kennen zu lernen, den Menschen offen zu begegnen und gemeinsam mit ihnen an eine bessere Zukunft zu glauben.















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Kommentare: 4
  • #1

    Oma Inge und Opa Ernst (Dienstag, 02 Oktober 2018 08:47)

    Obwohl im Vorfeld voller Ängste, sind wir stolz auf euch ,dass ihr diese Herausforderung so TOLL gemeistert habt. Alle Achtung. Diese Reise mit ihren vielen Ländern, verschiedenen Menschen wird euch wohl immer in Erinnerung bleiben. Kommt gut nach Hause . Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
    (Uroma Inge hat schon Plätzchen für die Kids gebacken)
    Ganz Liebe Grüße aus Kröv

  • #2

    Oma Ela (Dienstag, 02 Oktober 2018 08:48)

    Wenn schon ein Rückblick dann kommt hier mein Kommentar. Natürlich weniger ausführlich als der von Suse. Die häufigsten Fragen die ich während eurer Reise beantwortet habe waren " wo sind sie?? Geht es allen gut? Haben die Kinder kein Heimweh?? Wie machen sie das mit dem Lernen?? Kann Lotta schon laufen?? Was macht Michel‘s Fuß?? Sind auch alle gesund?? " Für mich war die wichtigste Frage überhaupt "wann kommen sie wieder nach Hause?? "Und das ist auch die einzige Frage die ich hier beantworte. Nächste Woche haben wir alle, hoffentlich wohlbehalten und gesund, wieder und darauf freuen wir uns nach der laaaaangen Zeit unsagbar glücklich und dankbar, dass alles so gut geklappt hat. Das ZUHAUSE wartet ♥️

  • #3

    Lore Becker (Oma von Felix, Leo und Nelli) (Dienstag, 02 Oktober 2018 19:53)

    Liebe Susanne,
    vielen Dank für Ihre schöne Karte aus Andalusien, die heute hier angekommen ist. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
    Ihre tollen Erlebnisberichte der letzten sieben Monate sowie die wunderschönen Bilder haben der Fernweh Nahrung gegeben. Insbesondere durch Ihre Portugal-Erlebnisse sowie das Dali-Museum wurden unsere Erinnerungen, nicht zuletzt durch die tollen Bilder, geweckt.
    Nun wünsche ich Ihnen allen ein gutes und stressfreies Zurückkommen nach Hause.
    Es grüßt Sie herzlich
    Lore Becker




  • #4

    Miriam (Mittwoch, 03 Oktober 2018 11:21)

    Alles hat seine Zeit ....
    Als vielleicht euer größter Fan Eurer Reise, verspüre ich auch ein bisschen Wehmut, dass diese Reise zu Ende geht.
    Es war mir eine Freude, euch zu begleiten und sehen zu dürfen, was Ihr in dieser Zeit erlebt habt.
    Das Erstaunlichste für mich ist zu sehen, wie sehr die Kinder gewachsen sind und das nicht nur körperlich. :))

    Ein großes Kompliment an die Oma‘s, die in eurer Reisezeit sehr tapfer waren (und ich weiß, dass allen bei dem ein oder anderem Foto der Atem gestockt hat).
    Kommt gut wieder nach Hause, ich bin gespannt wie die neuesten Pläne aussehen (die es bestimmt schon gibt).
    Fühlt euch umarmt